Ich setze mich für die Freiheit des ärztlichen Berufs und gegen Bevormundung von außen ein.

Unsere Fortbildung muss frei sein von finanziellen Interessen.

Ich will Ärztinnen und Ärzte wieder zusammenbringen, auch mit fachübergreifenden ethischen Themen.

Notfallversorgung, hausärztliche Versorgung, Spitzenmedizin, gesunde Lebensbedingungen, das sind Aufgaben für uns und für die Gesellschaft.

Die Qualität zählt, nicht der Status.

Entscheidungen müssen individuell im Kontakt mit dem einzelnen Patienten getroffen werden.

Gerade wenn wir neue Wege gehen, muss die Grundlage stabil sein.

Ich wünsche mir eine Berufsordnung, die noch klarer, noch einfacher ist. Sie soll die Berufsausübung, auch die Kooperation ermöglichen, nicht verhindern.

Als Bezirksbeirat der KV weiß ich, wo in der Praxis der Schuh drückt. Vom Aufsichtsrat unseres Klinikverbunds kenne ich die Situation der Krankenhausärzte.

Wir brauchen starke Verbände und den Blick fürs Ganze. Dafür trete ich an.

Ich trete für ein berufspolitisches Lager an: Die Ärzte.

Näher bei den Kolleginnen und Kollegen.

Gesundheitspolitisches Forum „Eckpunkte der künftigen Notfallversorgung“

am Donnerstag, 7. Februar 2019, 19:30 Uhr, in der Bezirksärztekammer Nordwürttemberg in Stuttgart mit Karin Maag MdB, gesundheitspolitische Sprecherin der CDU-Bundestagsfraktion.

Der Hausmeister mußte noch zusätzlich Stühle aufstellen im großen Saal der Bezirksärztekammer, so groß war der Andrang zum gesundheitspolitischen Podium am 7. Februar 2019 in Stuttgart. Der Moderator Dr. Wolfgang Miller, selbst Vorsitzender einer Notfallpraxis und Notfalldienstbeauftragter setzte den Rahmen: Ein großer Teil der Notfallpatienten im Krankenhaus ist sogar nach eigener Einschätzung nicht schwer krank, geht aber trotzdem in die Klinik, sogar zu Zeiten, in denen die Notfallpraxen in unmittelbarer Nähe geöffnet sind.

Die Klinikambulanzen ihrerseits dürfen niemanden abweisen.  Eine sinnvolle Steuerung zumindest im Notfall ist überfällig. Karin Maag MdB, direkt gewählte Abgeordnete aus Stuttgart und Gesundheitspolitische Sprecherin der CDU-Bundestagsfraktionstellt die Eckpunkte der künftigen Notfallversorgungvor. Die drei Säulen, gemeinsame Leitstellen für den Rettungsdienst und den Notfalldienst, integrierte Notfallzentren an ausgewählten Krankenhäusern und eine Neuorganisation des Rettungsdienstes gemeinsam mit dem ärztlichen Notfalldienst und den Krankentransporten sind die Hauptpunkte. In seinem Impulsreferat stellte Dr. Norbert Metke, der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württembergdie aktuellen Zahlen fürs land vor. Entgegen dem bundesweiten Trend sind die Fallzahlen im Notfalldienst bei uns nicht rückläufig zulasten der Kliniken. Seit der Notfalldienstreform 2014 und seit der Einführung der Rufnummer 116117 2016 sind die Zahlen in den Klinik insgesamt leicht rückläufig. Docdirekt ergänzt das Angebot tagsüber im ganzen Land. Baden-Württemberg ist auch hier führend. Dr. Klaus Baier, Allgemeinarzt und Präsident der Bezirksärztekammer Nordwürttembergbetonte die grundsätzliche Verpflichtung aller Ärzte zum Notfalldienst. Das gebietet die Berufsordnung, das unterstützt die Kammer mit vielfältigen Fortbildungsangeboten. Dr. Jürgen de Laporte, Vorstandsmitglied des Hausärzteverbands betonte die Rolle des Hausarztes für die Versorgung. Eine gute hausärztliche Versorgung macht manche Inanspruchnahme des Notfalldienstes überflüssig. Allerdings ist ein geregelter Notfalldienst unverzichtbarer Bestandteil der hausärztlichen Versorgung. Dr. Robin Maitra MPH, Hausarzt und Leiter der Notfallpraxis Leonbergwar es wichtig, daß der Zugang zum Notfalldienst allen Patienten offenstehen muß, auch als Teil der staatlichen Daseinsvorsorge. Prof. Dr. Wolfgang Linhart, Chefarzt der einer Unfallchirurgischen Klinik in Heilbronnzeigte für seinen Bereich steigende Zahlen in der Notaufnahme. Die gute Organisation des kassenärztlichen Notfalldienstes kann Krankenhausschließungen nicht ausgleichen. Wenn Klinikstandorte wegfallen, werden mehr Notfallpatienten die verbliebene Klinik aufsuchen. 

In der Diskussion wurden zahlreiche Anregungen und Hinweise geäußert, auf hohem Niveau. Die meisten Teilnehmer sind verantwortlich in der Organisation des Notfalldienstes, der Notfallaufnahme der Krankenhäuser und im Rettungsdienst aktiv. Dr. Miller schloss die zweistündige Veranstaltung mit der Bitte an die Parlamentarierin, doch von einer Grundgesetzänderung und vom Aufbau eines dritten Sektors abzusehen. Wenn wir Probleme an der „Sektorengrenze ambulant - stationär“ beklagen, werden wir diese nicht dadurch beheben, daß wir aus einer Sektorengrenze zwei machen. Auch das Betreiben einer Grundgesetzänderung würde das an sich gute Projekt wohl eher behindern als befördern. Alle Anwesenden werden sich gerne in die weitere Diskussion einbringen. So funktioniert Demokratie: Die Basis muß beteiligt werden, vor der Gesetzesentwurf auf dem Tischliegt und alles schon ausgemachte Sache ist.